
28.11.2023
Andy Summers - Die Vielseitigkeit als Markenzeichen
Andy Summers, 1942 im englischen Blackpool geboren, gehört sicher zu den profiliertesten Künstlern Großbritanniens der letzten 50 Jahre. Den meisten Menschen dürfte er vor allem als Gitarrist der legendären Band The Police ein Begriff sein. Dort trug er mit seinem virtuosen, rhythmisch vielfältigen Spiel, das u. a. von Jazz-, Punk- und Reggae-Einflüssen geprägt ist, maßgeblich zum unverwechselbaren Sound des britischen Rock-Trios bei.
Vielseitigkeit als Markenzeichen
Schon früh zeichneten sich Summers´ vielfältige künstlerische Begabungen ab: Im Alter von sechs Jahren begann er mit dem Klavierspiel und mit elf wandte er sich der Gitarre zu. In den 1960ern spielte er sich kreuz und quer durch die britische Musikszene – von funkigem Soul mit Zoot Money über Jazz-Fusion mit Soft Machine bis hin zu erdigem Blues bei Eric Burdons Animals.
Nach einem Musikstudium an der renommierten California State University (UCLA) wurde er zum geschätzten Session- und Tour-Gitarristen für Größen wie Joan Armatrading oder Neil Sedaka. Die Zusammenarbeit mit Eberhard Schoener erlangte dabei schicksalhafte Bedeutung – bei dieser Gelegenheit traf Summers auf seine späteren Police-Kollegen Gordon „Sting“ Sumner und Stewart Copeland.
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Nie ohne Kamera auf Tour
Mit The Police kam für Andy Summers der ganz große Durchbruch als Musiker – mit fünf äußerst erfolgreichen Studioalben, Tourneen durch die ganze Welt und Millionen begeisterter Fans. Irgendwann begann Summers, die Zeit zwischen den Gigs zu nutzen, um mit der Kamera durch die Gegend zu streifen und alles zu fotografieren, was ihm interessant erschien. Bald entdeckte er dabei, dass seine Fotografien ähnlichen Prinzipien folgten wie seine Musik: Sie neigen zu starken Kontrasten, haben oft rhythmische Qualitäten und zeigen Situationen, die aus dem Alltag und der Zeit gefallen scheinen und sich auf unterschiedlichste Weise interpretieren lassen.
Ursprünglich lediglich ein „Ventil“ gegen den Tour-Stress, entwickelte sich die Fotografie für Summers neben der Musik zur zweiten Leidenschaft. Er suchte den Kontakt zu Profis, perfektionierte seine Technik und entwickelte seine ganz eigene, unverwechselbare Bildsprache.
Keine ausgetretenen Pfade gehen
Andy Summers reflektiert sehr intensiv über das, was er tut. Er hat es sich weder in der Musik noch in seiner Fotografie jemals einfach gemacht, sondern immer Wege jenseits aller Konventionen gesucht: In der Musik ließ er sich unter anderem von Thelonious Monks ungewöhnlichen Harmoniefolgen inspirieren. In der Fotografie zählt er den Surrealisten Man Ray zu seinen großen Vorbildern.
Was ihn beim Fotografieren besonders reizt: wenn Objekte seiner Bilder in eine ungewöhnliche Beziehung zueinander treten. Wenn scharfe Schwarzweiß-Kontraste eine besondere Dynamik entwickeln. Wenn Rhythmus im Bild visuell erlebbar wird. Vor allem aber ist es die Mehrdeutigkeit der abgelichteten Szenen, die Summers fasziniert. So gelingt es ihm, in den Gedanken von Betrachter:innen seiner Aufnahmen sehr individuelle Assoziationsketten zu entfesseln.
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Erfolgreich allein unterwegs
Nach der Auflösung von The Police ließ sich Andy Summers nie auf eine bestimmte Richtung festlegen. Musikalisch überschritt er immer wieder Genre-Grenzen, nahm unter anderem Prog-Rock-Alben mit King-Crimson-Chef Robert Fripp auf, gestaltete eine jazzige, stilistisch äußerst abwechslungsreiche Hommage an Thelonious Monk und wandte sich auch der Filmmusik zu.
Genauso entwickelte er in der Fotografie seine eigene Handschrift weiter und erfuhr auf Ausstellungen weltweit Anerkennung für seine Arbeiten, unter anderem 2022 im Wetzlarer Ernst Leitz Museum. Für seine Aufnahmen nutzt er am liebsten eine Leica M10 und eine M10R. Sein Bestreben ist heute, Fotografie und Musik in Multimedia-Installationen miteinander zu verknüpfen.
Nach Büchern wie „THROB“ (1983), „Light Strings: Impressions of the Guitar“ (gemeinsam mit Ralph Gibson, 2004), „One Train Later: A Memoir” (2006), „I’ll be Watching You. Inside the Police 1980-83” (2007), „Desirer Walks the Streets (2009), „A Certain Strangeness” (mit Gilles Mora, 2019) und der Kurzgeschichten-Sammlung „Fretted and Moaning” (2021) präsentiert Andy Summers mit „A Series of Glances” nun die bislang umfassendste Retrospektive seiner fotografischen Arbeiten. Der aufwendig gestaltete Bildband enthält sehr persönliche Reise-Impressionen, Porträts, Akt-Aufnahmen und Straßenszenen, die sich alle auszeichnen durch Summers´ untrügliches Gespür für außergewöhnliche Momente.
„A Series of Glances“ ist eine sorgfältig kuratierte Publikation für Fans und ordnet wichtige Werke des großen britischen Künstlers aus mehreren Jahrzehnten in einen gemeinsamen Kontext ein. Käufer:innen des Buchs erhalten über eine Smartphone-App zusätzlich Zugang zu einem exklusiven Interview sowie zu acht neuen Songs von Andy Summers, die nur mit dem Buch „A Series of Glances“ erhältlich sein werden.
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